Osteopathie
„Osteopathie wurde folgendermaßen definiert: „Ein umfassendes Diagnose- und Therapiesystem, basierend auf den Wechselbeziehungen von Anatomie und Physiologie, zur Untersuchung, Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten.“ Sie bezieht sich auf den Zustand des gesamten menschlichen Organismus als mechanische Einheit, die sowohl mit ihrem inneren Flüssigkeitsmilieu als auch mit ihrer äußeren Umgebung in Verbindung steht. Die Osteopathie stellt die Behauptung auf, dass ein richtig ernährter Körper so funktioniert, dass er in der Lage ist, gesund zu bleiben, sich zu reparieren und sich selbst zu heilen, vorausgesetzt seine Struktur und Physiologie funktionieren richtig.
Eine derartige Integrität der Struktur bedeutet, dass alle Körperteile, einschließlich der Komponenten des Schädels, in richtiger Wechselbeziehung zueinander stehen und sich innerhalb ihres Bewegungsausschlages frei bewegen können. Außerdem beinhaltet sie, dass die Widerstandskraft des Gewebes gegen eine Krankheit von einer normalen Blut- und Nervenversorgung abhängt. Eine derartig integrierte Vollständigkeit unterstreicht die Notwendigkeit, dass der Arzt das Individuum als solches und nicht die Krankheit, die das Individuum aufweist, betrachten muss. Der wesentliche Ansatz besteht darin, alle Strukturen des Körpers zu normalisieren, da diese Strukturen die Funktionen des Organismus regieren. Nach diesem Konzept darf der Schädel nicht ausgeschlossen werden.“
Osteopathie in der Schädelsphäre
Harold Magoun Sr.
Dritte Ausgabe 1976, zweite deutsche Ausgabe 2009